Yana Milev
 
Yana Milev (* als Jana Elisabeth Milev in Leipzig, Deutsche Demokratische Republik) ist eine europäische Kultursoziologin, Ethnografin und Kuratorin deutsch-bulgarischer Abstammung. Sie war die erste in der DDR geborene Künstlerin, die auf einer documenta präsentiert wurde[1]. 2014 habilitierte sie sich an der Universität St. Gallen (HSG). Milev leitete zuletzt das Forschungsprojekt «Entkoppelte Gesellschaft».
Inhaltsverzeichnis
 
Leben
 
Yana Milev wurde als erstes Kind des bulgarischen Arztes Gantscho Milev, bis zur Wende als leitender Arzt der Diabetes Ambulanz der Poliklinik Leipzig-Süd tätig und der deutschen Sprachmittlerin Karin Fahr-Mileva, bis zur Wende an der Handwerkskammer Leipzig tätig, in Leipzig geboren. Nach Schule und Abitur in Leipzig, begann sie 1987 ein Studium für Bühnen- und Kostümbild an der HfBK Dresden, das sie 1992 in der BRD mit dem Diplom abschloss. Im Anschluss daran studierte sie mit einer Graduiertenförderung des Landes Sachsen in der Meisterklasse von Günther Hornig. 1995 schloss sie das Studium mit dem akademischen Grad Meisterschülerin der Freien Künste der HfBK Dresden ab. In den letzten Jahren der DDR war Milev in der Subkultur aktiv. Sie wurde mit Schmalfilmen, Performances und Konzeptkunst bekannt. [2][3][4][5][6][7]
Ab 1992 wurde sie als Künstlerin der Galerie EIGEN+ART Leipzig/Berlin auf dem internationalen Kunstmarkt vertreten.1995 erhielt sie als erste DDR-Künstlerin den Max-Pechstein-Förderpreis[8]. 1997 nahm Milev an der documenta X teil[9][10][11]. Mit einem DAAD-Stipendium gelangte Yana Milev nach Japan. Dort vertiefte sie sich in ethnografische Studien und trainierte in Kyōto die traditionellen japanischen Kampfkünste Kyudō und Aikidō. Sie erhielt 1999 den Sho-Dan der Zen-Kyudō Renmei (全日本弓道連) Tokyo. Nach ihrer Rückkehr aus Japan wurde Milev 2003 von ihrem Galeristen Gerd Harry Lybke freigesetzt. Damit war ihre Top-Karriere als Künstlerin beendet.
Ab 2004 absolvierte Milev ein vierjähriges Doktoratsstudium der Philosophie mit Vertiefung Kulturphilosophie und Medientheorie sowie Anthropologie der Kunst am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien unter der fachlichen Betreuung von Peter Sloterdijk (Erstbetreuer) und Elisabeth von Samsonow (Zweitbetreuerin). Zur Finanzierung ihrer wissenschaftlichen Ausbildung wurde sie ab 2003 als Dozentin und Projektleiterin an der HfG Karlsruhe tätig und ab 2004 an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). 2008 schloss Milev das Doktoratsstudium mit dem akademischen Grad «Dr.in phil.» ab. 2009 erschien ihre Dissertation als ihre erste wissenschaftliche Monografie im Verlag Springer Wien/New York.
Eine ihr vom Rektor der HfG Karlsruhe zugesprochene Gastprofessur wurde überraschend an den Sloterdijk-Doktoranden Stephan Trüby vergeben. Daraufhin entschied sich Milev für eine Habilitation um gleichwertige Voraussetzungen für eine ordentliche Stellenbesetzung vorweisen zu können. Milev wurde 2010 Visiting Research Fellow am Forschungsinstitut der HfG Karlsruhe [12] und 2012 als Habilitandin am Seminar für Soziologie der Universität St. Gallen (SfS-HSG) bestätigt. Sie wurde im Kontextstudium der School of Humanities and Social Sciences der Universität St. Gallen (SHSS-HSG) mit Lehraufträgen tätig, sowie ab 2013 als Projektleiterin am Institute Cultural Studies der ZHdK Zürich (ICS-ZHdK) [13]. Gleichzeitig wurde sie in kuratorischen Projekten an der ZHdK und am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe aktiv.[14][15]
2014 habilitierte sich Milev mit einem Thema zur Designsoziologie und Visuellen Soziologie unter der Mentorenschaft von Franz Schultheis und der Gutachterschaft von Sigrid Schade, Oliver Marchart und Ulf Wuggenig.[16] 2016 hielt sie ihre Antrittsvorlesung als Privatdozentin für Kultursoziologie der Universität St. Gallen (HSG).[17] 2017 begründete Milev am Seminar für Soziologie der Universität St. Gallen [18] in Kooperation mit dem Institute of Cultural Studies der ZHdK[19] das Forschungsprojekt Entkoppelte Gesellschaft. Liberalisierung und Widerstand in Ostdeutschland seit 1989/90. Ein soziologisches Laboratorium für eine Laufzeit von fünf Jahren.[20] Sie erhielt von beiden Instituten, an denen sie bis 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin angestellt war, eine Anschubfinanzierung. Gleichzeitig gründete sie in St. Gallen die unabhängige Plattform AGIO®, Angewandte Gesellschaftsforschung Institut Osteuropa[21]. Das Forschungsprojekt wird seit 2018 in einer neunbändigen Schriftenreihe vom Verlag Peter Lang herausgegeben und anteilig von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.[22]
1989 lernte Yana Milev den Musiker und Fotografen Philipp Beckert kennen, bis heute ihr Partner in gemeinsamen Projekten.[23][24] Seit 2020 ist Milev in der Schweiz niedergelassen.
 
Werk
 
Kunst
Milev inszenierte Ende der 1980-er Jahre Performances und produzierte Schmalfilme, bildnerische Arbeiten, Installationen und urbane Interventionen. In den vier Multi-Media-Inszenierungen zum Thema Horror Vacui: In Aspik, Einneonopern, Second up, Eine Messe, agierte Milev u. a. mit den Musikern Bo Kondren (Ornament&Verbrechen), Paul Landers, Christian Lorenz (beide Feeling B, heute Rammstein), André Greiner-Pol (Freygang), Taymur Streng (9 Tage alt), wie auch mit dem Dichter Johannes Jansen, und dem Performer Matthias Baader Holst in opernartigen Jam Sassions. Filme wie raster+psyche, oder irreversible wurden ebenfalls mit Live-Sounds bespielt und fanden als konzertante Aufführungen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen u. a. an der HfBK Dresden, dem Ausstellungszentrum Fučíkplatz, dem HdJT Berlin (heute Podewil) und dem Lindenpark in Potsdam statt.[25][26]
In den 1990-er Jahren hat sich Milevs Arbeitsschwerpunkt auf die Rauminstallation verlegt. Den Zusammenbruch des Ostblocks thematisierte sie in seriellen Medieninstallationen mit dem Titel Exodus (I bis VII). Weiterhin arbeitete Milev mit Elementen des Films und der Projektion und erschuf begehbare Projektionsräume, die sie Projektionsforum nennt. Ihre Projektionsforen wurden auf der Großen Kunstausstellung NRW in Düsseldorf (1993) gezeigt, im Leonhardi-Museum in Dresden (1995), im Städtischen Museum in Zwickau (1995) und in der in der Galerie EIGEN+ART in Berlin (1996). 1997 wurde Milev von Catherine David auf die Documenta X (dX) eingeladen und präsentierte im Ottoneum die interaktive Rauminstallation Projektionsforum III.[27][28]
«Die Verschiebung kult. Räume - v.a. im Deutschland der Nachwendezeit - ist ein Thema, das sie 1997 auch auf der documenta präsentiert, zu der sie von Catherine David als erste weibliche Künstlerin aus einem ehem. Ostblock-Land eingeladen wird. Sie nennt die im Ottoneum gezeigte Installation Projektionsforum III: Ein von der Decke hängender, in einer schwarzen Verkleidung rotierender Projektor wirft Dias von Baustellen an die Wände. Durch die stete Bewegung entsteht ein Lichtfries, die einzelnen Bilder verschmelzen darin zu einer Art Filmsequenz. Auf den Wänden - von M. als "public border" bez. - bleiben die Projektionen unscharf, nur wer auf einem - ebenfalls von M. bez. Bodenkreis "privat border" - ein Bl. Papier oder zur Verfügung gestellte Pappscheiben ins Licht hält, bekommt ein scharfes, wenn auch flüchtiges Bild. "Die Grenze," so eine These M.s, "ist eine Skulptur des Übergangs, ges. Stabilität ist (eine) konstruierte, mit großen Opfern produzierte Illusion"» (Allgemeines Künstlerlexikon Online / Artists of the World Online, De Gruyter, 2020, ISBN 978-3-598-41800-6)
Nach ihrer Rückkehr von einem zweijährigen Japan-Studienaufenthalt entstanden Arbeiten zum Thema Resonanzarchitektur. Sie stelle diese Arbeiten und Rauminstallationen in Museen und Galerien aus, wie 1998, «Zendō Items» im Kunstraum München[29], 2000, I submit! Für die Resonanz! in der Galerie EIGEN+ART Berlin, 2000, ResonanzArchitektur im Leopold-Hoesch-Museum in Düren, 2001, Doublewatch in der Galerie EIGEN+ART Leipzig und 2002, In die 4. Dimension in der Akademie der Künste Berlin.
Ab 2005 wurden in aufwändigen Studio- oder Außenrauminszenierungen Szenarien für das Fotobild arrangiert. Es entstanden Werksblöcke wie Body Dwellings, Me Myself & I - Release your true Image und The Storytellers Return, die von dem Fotografen Philipp Beckert bildlich umgesetzt wurden. Milev integriert auch hier Zitate der Kampfkünste, des Zen-Mondo oder des Japanischen Ausdruckstanzes Butoh, kombiniert mit Versatzstücken aus der Pop-Kultur.[30] Die Kunstwerke wurden als großformatige Hochglanzfotos im Kloster Altzella, (2005), im Oktogon - Kunsthalle der HfBK Dresden (2006) oder im Städtischen Museum Zwickau (2014) ausgestellt. Sie stellen bewusst eine Nähe zur Modefotografie her.[31]
Milev stellte weiterhin in der La Grande Halle de la Villette Paris (1990), im Museum of Installations London (1994), auf der Biennale Venedig (1995), im Goethe-Institut Osaka(1997), in der Galerie Fons Welters Amsterdam (1997), im MoMA PS1 New York (1999), der SCA Gallery Sydney (1999), dem Haus der Kunst München (1998), dem Von der Heydt Museum Wuppertal (1998), dem Fridericianum Kassel (1999), dem Folkwang Museum Essen (2000), dem Kunst Museum Bonn(2000), der Akademie der Künste Berlin (2002), der Neuen Nationalgalerie Berlin (2003), der Max-Gandoloh-Bibliothek Salzburg(2003), dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig (2006), der Kunsthalle Mannheim (2011), dem Martin-Gropius-Bau Berlin (2016), dem Leopold Hoesch Museum Düren (2016) und auf anderen Podien aus.
Mit Yana Milev wurde die erste Künstlerin aus der DDR auf einer documenta nach dem Fall der Mauer präsentiert. Milevs erfolgreichste Platzierung im globalen Kunstmarktranking ArtFacts.Net war im Jahr 2000 unter den global Top 1500.[32]
Künstlerische Forschung / Ethnografische Forschung
Ab 1987 beginnt Milev das A.O.B.B.M.E.-Projekt als Langzeitprojekt der künstlerischen Forschung zu realisieren.[33] Die Association of Black Box Multiple Environments (A.O.B.B.M.E.) gründet auf der Philosophie des Black Box, der Unsichtbarkeit und Nicht-Einsehbarkeit. Black Box wird für Milev zu einem Identitätsmobil das ihr erlaubt in Rollenmodellen und biografischen (Selbst-)Konstrukten zu agieren. Entsprechend tritt sie in der Öffentlichkeit unter verschiedenen Namen, Geburtsjahren, Herkünften oder als Marke auf mit dem Ziel der Überlagerung und Camouflierung eindimensionaler biografischer Zuschreibung. Die wechselnde Anordnung von Identitäten bezeichnet Milev als künstlerisches (De)Konstruktionsprinzip auf der Grundlage der ethnografischen Methode der teilnehmenden Beobachtung und Intervention. 1994 firmiert A.O.B.B.M.E. als Institut für Angewandte Raumforschung und Mikrotopische Kulturproduktion in Berlin.
«1994 gründet sie in Berlin das Ein-Personen-Inst. A.O.B.B.M.E. (Association Of Black Box Multiple Environments) auch Inst. für Angew. Raum-Forsch. und Mikrotopische Kulturproduktion, ein Projekt, das sie bereits 1987 beginnt, als Selbstreflexion und individuelle Positionierung einer Künstlerin nicht nur auf dem Kunstmarkt, sondern im gesamt-ges. System. In steten Rollen- und Medienwechseln reflektiert sie den biogr. im kult. Raum, sie selbst versteht die Positionswechsel als selbst gesetzte performative Kulturanordnung.» (Allgemeines Künstlerlexikon Online / Artists of the World Online, De Gruyter, 2020, ISBN 978-3-598-41800-6)
«Den Anfängen von AOBBME® liegt die Intention zu Grunde, ein Gebilde zu erschaffen, das die Person Yana Milev als Summe gesellschaftlicher Repräsentanzen unkenntlich macht bzw. deaktiviert, während nach außen hin eine Placebooberfläche wie die des „Instituts“ eine neue gesellschaftliche Schnittstelle herstellt. AOBBME® dient dem Anliegen, Repräsentanzen wie Staatsbürgerschaft, Geburt, Alter, Geschlecht, Herkunft, habituelle Konditionen, politische und religiöse Zugehörigkeit, Konto- und Bildungsstand, Migrationshintergrund, Titel, Aussehen, Privatleben etc. pp., also sämtliche Aspekte einer gesellschaftlichen Identität, auszublenden und anstatt der persona eine Institutsoberfläche, ein Label, ein Logo, also einen abstrakten Akteur in die Getriebe der Urbanisierungsmaschine zu senden.», vgl. http://www.aobbme.com/philosophie/
«Konkret organisiert sich die als Jana Elisabeth Milev geborene Yana Milev als Kunstfigur unter verschiedenen biografischen Vorzeichen. Sie tritt auch unter den Pseudonymen Jana Milev, Yana Mileva, Яна Ганчева Милева oder als Marke auf, wahlweise mit unterschiedlichen Angaben zu Geburtsjahr und Herkunft. Milev kommt aus der Deutschen Demokratischen Republik, einem Land, dass es heute nicht mehr gibt, aufgewachsen eben dort und in der Volksrepublik Bulgarien. Sie wurde in der DDR eingeschult und immatrikuliert, beendete ihr Studium in der BRD, wanderte nach Japan aus, kehrte wieder zurück, studierte noch einmal in Österreich und emigrierte in die Schweiz. Diese subtile Comouflierung in (Selbst)Konstrukten und Rollenmodellen bezeichnet Milev als Emergency Design, als Anthropotechniken des Überlebens.», vgl. http://www.aobbme.com/philosophie/
Im inneren Zirkel von A.O.B.B.M.E. ist die Thematisierung des Leibes als Archiv kultureller Einschreibung sowie die Formulierung von Selbst-Techniken Forschungsschwerpunkt. Hierzu sind zahlreiche Publikationen[34][35][36] erschienen, wie auch eine umfangreiche Rezeptionen.[37][38][39][40][41] Bereits Anfang der 1990-er Jahre, noch weit bevor ein solches Fach an den Kunsthochschulen Einzug hielt, vertritt Milev die Forderung der künstlerischen Forschung als Bedingung der Kunstproduktion.[42]
Eine weitere Transformationsphase der künstlerischen Forschung Milevs findet während ihrer ethnografischen Studien und des Trainings der Kampfkünste Kyudō und Aikidō in Japan statt. Milev nennt diese Phase Nippon Base Training. In der Methode der kinaisthetischen Raumproduktion entdeckte sie einen Schlüssel zu einer komplementären Wahrnehmungsordnung. Der in diesem Kontext von ihr entworfene Performancebegriff der Resonanzarchitektur [43][44] etabliert Krise als permanente räumliche Dimension[45][46][47]. Das A.O.B.B.M.E.-Institut firmierte zur gleichen Zeit als Institut für Angewandte Resonanzforschung in Kyōto.[48][49]
A.O.B.B.M.E. wird seit 2018 als Online-Werks-Archiv verwaltet und als Marke weitergeführt.[50] Die künstlerische Forschung bleibt für Milev ein empirisches Arrangement, in dem ethnografische Methoden der teilnehmenden Beobachtung, der Wissens- und Raumproduktion, ihren Ausgangspunkt haben. Auf der Grundlage dieses Prinzips definiert Milev den Charakter ihrer aktuellen Projekte immer wieder neu.
Kultur- und Sozialwissenschaft
Ihre Dissertation in politischer Philosophie zu einem Thema des Ausnahmezustands und der Souveränität wurde als ihre erste wissenschaftliche Monografie vom Verlag Springer Wien New York unter dem Titel Emergency Empire – Transformation des Ausnahmezustands (Teil 1: Souveränität), 2009 publiziert.[51]
Ab 2004 erweitert Milev ihr Forschungsfeld um die Designforschung. An der Zürcher Hochschule der Künste begründet sie 2005 Emergency Design, ein Forschungs-Dispositiv, das die politische, soziale, spatiale und ästhetische Dimension von Überleben thematisiert. Die von Milev hergestellte Verbindung aus den Begriffen der Politischen Philosophie wie Ausnahmezustand, Kriegszustand, State of Emergency, der Soziologie wie Zone der Anomie, mit dem Designing als praxeologisches und soziospatiales Handlungskonzept im Emergency Design, ist ein neues Theorieinstrument zur Verifizierung von gesellschaftlichen Transformationen.[52][53]
Mit der englischsprachigen Anthologie D.A. – A Transdisciplinary Handbook of Design Anthropology[54], 2013 vom Internationalen Wissenschaftsverlag Peter Lang herausgegeben, formuliert Milev eine Forschungsgrundlage der komplementären Designforschung. Das Konzept der „Anthropology“ verwendet Milev im amerikanischen Wissenschaftsverständnis als Oberbegriff der Humanwissenschaften. Die Design Anthropology wird ergo von Milev als komplementäre Designwissenschaft im Feld der Social Sciences and Humanities entworfen. Die Anthologie ist in fünf Bücher gegliedert mit den Titeln: Design Cultures, Design Philosophy, Design Sociology, Design Embodiment, Design Intervention. An dem Projekt sind über hundert namhafte Experten und Expertinnen beteiligt. Milevs Werk der komplentären Designwissenschaft wurde vielfältig rezipiert und in Seminarprogramme integriert.[55][56]
Das Buch 3, Design Sociology, mit den vier Clustern Design Politics, Design Governance, Design Sociology und Design Ethnology, hat Milev aus dem Konvolut extrahiert und als deutschsprachige kumulative Schrift mit dem Titel Designsoziologie. Der erweiterte Designbegriff im Entwurfsfeld der politischen Theorie und Soziologie[57] verfasst. Beide Werke, die englischsprachigen Anthologie D.A. – A Transdisciplinary Handbook of Design Anthropology sowie die deutschsprachige Designsoziologie wurden der Universität St. Gallen als Habilitationsprojekt vorgelegt.
Milev vertieft im weiteren Verlauf ihres wissenschaftlichen Tätigseins als Research Associate am Seminar für Soziologie der Universität St. Gallen (SfS-HSG) die Themen der Prekarisierung und der symbolischen Gewalt neoliberaler Regime.[58] Sie erforscht eine Design Governance als Element der Global Governance und arbeitet die Funktion von Medien und Marketings bei der hegemonialen Durchsetzung von Konzerninteressen heraus. Hierbei verknüpft sie Globalisierungskritik mit Gewaltkritik und einer Kritik der Kreativökonomie. Milev analysiert weiter die pathogenen Effekte koordinierter Markenbewegungen in den sozialen Feldern wie sozialethische Desorientierung, Deprivation oder komorbide Erkrankungen. Ein publizistischer Höhepunkt ist ihr Redebeitrag auf dem wissenschaftlichen Symposium „Atmosphären erleben: Dimension eines diffusen Phänomens“ am ZKM 2011[59] und ihr Publikationsbeitrag im „Handbuch der Angst“ des J.B. Metzler Verlags 2013.[60] Es folgen weitere Veröffentlichen zum Thema Prekärsein in der Symptomgesellschaft.[61]
Milev musste feststellen, dass DDR-sozialisierte Akademiker*innen der Jahrgangskohorte 1945 bis 1975 im vereinigten Deutschland aus Karrieren ausgeschlossen wurden. Seit 2017 liegt Milevs Forschungsschwerpunkt auf den Themen der Subordination und Diskriminierung der DDR-Sozialisierten nach der Wiedervereinigung, der Prekarität und Anomie in den Neuländern, des Ost-West-Kulturkonflikts im vereinigten Deutschland, sowie des normativen Populismus einer herrschenden marktliberalen Demokratie. Sie begründet das Forschungsprojekt Entkoppelte Gesellschaft. Liberalisierung und Widerstand in Ostdeutschland seit 1989/90. Ein soziologisches Laboratorium das auf eine Schriftenreihe mit neuen Bänden angelegt ist und seit 2018 vom Internationalen Wissenschaftsverlag Peter Lang Berlin unter dem Titel Entkoppelte Gesellschaft – Ostdeutschland seit 1989/90 mit den Einzelbänden: Anschluss, Umbau, Exil, Tatbestände, Zeugnisse I/Fotografie, Zeugnisse II/Film, Stimmen, Szenen, Welche Zukunft? publiziert wird.[62]
Neben der Forschungsedition erscheinen weitere Sachbücher wie Demokratiedefekte[63] oder Das Treuhand Trauma[64] die das Thema für ein breiteres Publikum zugänglich machen. Milevs Forschung zur „Wiedervereinigung“ wird vielfältig rezipiert.[65][66][67][68] Sie wird als innovativer Beitrag unter anderem in der Korea-Forschung[69], in der Ethnologie und Europäischen Kulturwissenschaft [70][71] sowie in gesellschaftspolitischen und psychoanalytischen Kontexten zur Kenntnis genommen.[72][73][74][75][76]
Kuratierung / Curating
Kuratierung (Curating) ist für Milev in erster Hinsicht ein Verfahren der Materialisierung und Vermittlung komplexer zeitbezogener Themen.
Ihre ersten kontextorientierten Projektleitungen realisierte Milev zwischen 1988 und 1991 an der HfBK Dresden und im Black Box Multiplen Studio Dresden-Nord. Weitere kuratorische Projekte folgten im Leonhardi-Museum Dresden, 1995, im Goethe-Institut Osaka, 1997 und in der Galerie EIGEN+ART Leipzig, 2001. Im Rahmen ihrer Ausstellungen inszenierte sie mit Publikum und Gästen Workshops mit interdisziplinären Charakter, die so genannten AOBBME Ambulanzen.
Mit dem Internationalen Symposium Emergency Design, das 2006 als Festival und Konferenz an der ZHdK in Zürich stattfand, organisierte Milev mit interdisziplinären Konferenz-Panels, einem Film-Programm, Innen- und Außenraum-Szenarien, Veranstaltungs-Zonen auf dem gesamten ZHdK-Gelände, sowie mehr als 60 Teilnehmern internationalen Ranges, eine dreitägige Kulturinszenierung.[77][78]
An der HfG Karlsruhe entstanden kuratorische Programme und Plattformen wie talk(ing) space[79][80] 2006 und Guerilla Transit[81], 2007. Die 2008 konzipierte Panel-Serie talks in-between emergencies[82] fand 2009 in Zusammenarbeit mit dem ZKM Karlsruhe statt.
2011 war Milev in der Beratung der Programmkoordination von Cordula Hamschmidt für die Veranstaltung „Über Wut / On Rage“ am Haus der Kulturen der Welt Berlin tätig.[83][84][85] Ebenfalls 2011 begründete Milev zusammen mit dem Musiker und Fotografen Philipp Beckert das Label NUXN80], eine kuratorische Plattform für Fotografie und visuelle Soziologie.
2016 wurde Milevs Grundlagenwerk der kultur- und sozialwissenschaftlichen Designforschung D.A. – A Transdisciplinary Handbook of Design Anthropology [86] in Zusammenarbeit mit Mind Design[87][88] und dem Architektur- und Designinstitut "Bureau Europa" Maastricht unter dem Titel "The Next Big Thing is Not a Thing"[89], als Ausstellung umgesetzt. Milev agiert in diesem Kontext als Co-Kuratorin. Im gleichen Jahr trat sie im Epilog der GLOBALE am ZKM Karlsruhe auf und präsentierte zum Thema Next Society – Facing Gaia einen Entwurf zu angewandten Krisenökonomien im Anthropozän[90]
Lehre
Zwischen 2000 und 2015 arbeitet Milev lückenlos als Universitätsdozentin mit Lehraufträgen an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, der Universität der Künste Berlin (UdK), der Universität Salzburg und der FH Salzburg, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG), der Züricher Hochschule der Künste (ZHdK) und an der School of Humanities and Social Sciences der Universität St. Gallen (SHSS-HSG). Auf einer Vertretung für die Professur von Inge Mahn entwickelt Milev an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee 2000 und 2002 Theorie- und Praxisformate und betreut Abschlussarbeiten. Zwischen 2003 und 2012 wirkt Milev an der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe. In dieser Zeit entwickelt sie mit den Studierenden das Methodenseminar Kritische Theorie-Theoriedesigns, das Seminar Krisenökonomien: Neue Tauschformen in den Zonen der Anomie und das Praxis-Seminar Guerilla Transit: Spot Actings in den Zonen der Anomie.[91][92][93] 2004 wird Milev zur Dozentin der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ernannt. Sie wirkt dort mehrere Semester als Dozentin des Nachdiplomkurses (NDK) Emergency Design am Institut für Designforschung. Daran schlossen sich zwischen 2011 und 2015 Seminare im Kontextstudium an der School of Humanties and Social Sciences der Universität St. Gallen (SHSS-HSG) zum Thema Design Governance an[94][95], wie auch das Seminar an der Universität der Künste (UdK) zum Thema Politics of Self Design.[96] 2014 wurde Milev zur Privatdozentin der Universität St. Gallen ernannt.
 
Politische Positionen
 
In den Nuller Jahren übt Milev scharfe Kritik an der globalen Kunstindustrie und einer neoliberalen Kreativökonomie, die zunehmend alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringt und den sozialen Sinn der Kunst, des Sprechens und Tauschens, in koordinierten Markenbewegungen und Mainstreams vernichtet.[97] Ihr Austritt aus dem globalen Kunstmarkt ist eine folgerichtige politische Haltung.
Für Milev ist der Anschluss der DDR an die BRD ein Modell des Regime Change wie er seit 1973 nach US-amerikanischem Vorbild weltweit stattfindet. Das von US-Ökonom Milton Friedman propagierte Paradigma «Freiheit und Kapitalismus» durchherrscht laut Milev nun auch den ehemaligen «Ostblock». Mit dem Beginn ihrer Forschung «Entkoppelte Gesellschaft» veröffentlicht Milev folgendes Statement:
"Meine Systemkritik endet nicht mit dem Ende der DDR, sondern sie bekommt mit der so genannten ‘Wiedervereinigung’ einen neuen Auftrag! Der Reformwille der Bevölkerungsmehrheit in der DDR 1989/90 mit dem Ziel einer basisdemokratischen konföderativen Verfassungslösung, musste einem Anschluss weichen, dessen Konsequenzen die Rechte und Werte von zig Millionen Menschen beschädigten. Der demokratische Liberalismus manifestiert sich als entfesseltes Projekt der neuen Landnahme und der alternativlosen Entkopplung von Lebens-, Arbeits- und Kulturräumen.“ (Michael Meyen, Der Think Tank Yana Milev, Das mediale Erbe der DDR, URL: https://medienerbe.hypotheses.org/2459)
Aus Protest gegen die völkerrechtliche Löschung ihres Herkunftslandes DDR und aus Protest der BRD alternativlos als Bundesbürger beizutreten, erklärt Milev ab 2000 die Schweiz zum Exil ihrer politischen und territorialen Heimatlosigkeit.
Während der Corona-Pandemie zieht Milev Parallelen zu dem marktradikalen Gesellschaftsumbau während der 1990er Jahre in Ostdeutschland. [98] In einem 2021 geführten Podiumsgespräch mit dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger und dem Ausstellungsmacher Christoph Tannert tritt Milev für die Rehabilitierung einer biografischen Herkunft in der DDR ein. „Es muss möglich sein eine Herkunft in der DDR offen zu bezeugen ohne sozial geächtet zu werden.“ Milev tritt in diesem Gespräch für eine „agonistische Gesellschaft“ ein wie sie von der Belgischen Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe als „demokratisches Paradox“ entworfen wurde.[99][100]
 
Ausstellungen (Auswahl)
 
  • 1990: „L’autre Allemagne hors les murs“. La grande halle de la Villette, Paris, F (G)
  • 1990: AVE-Media-Festival, Arnhem, NL (G)
  • 1992: „4 aspekte zu exodus“. Galerie EIGEN + ART, Leipzig (E)
  • 1993: „exodus=asyl+analyse“. Galerie EIGEN + ART, Berlin (E)
  • 1993: „par exodus“, Abstrakt – der Deutsche Künstlerbund in Dresden, Dresdner Schloß, (G)
  • 1994: Galerie EIGEN + ART in London, Independent Art Space, Museum of Installations, London, UK (G)
  • 1995: „Club Berlin“. kuratiert von Klaus Biesenbach, Biennale, Venedig, I
  • 1995: Städtischen Museum in Zwickau (E)
  • 1995: „exercitium 1.01.-schweigen im reigen“, Rauminstallation Leonhardi-Museum, Dresden (E)
  • 1996: „exercitium 1.01.-schweigen im reigen“. Rauminstallation Leonhardi-Museum, Dresden (E)
  • 1997: documenta X, Ottoneum, Kassel, kuratiert von Catherine David (erste TeilnehmerIn aus den ehemaligen Ostblock-Ländern) (G)
  • 1997: „AOBBME – de-urban ambulance“. Goethe-Institut Osaka, JP (E)
  • 1997: „URBAN LIVING“. Galerie „Fons Welters“, Amsterdam, NL (G)
  • 1998: Haus der Kunst München, (G)
  • 1999: Fridericianum Kassel (G)
  • 1999: „Go East“. SCA Gallery, Sydney, AUS (G)
  • 1999: „Talk. Show“. Von der Heydt-Museum Wuppertal, kuratiert von S.M.-Büsser und B. Schwenk (G)
  • 1999: „Children of Berlin“. MoMA PS1, kuratiert von Klaus Biesenbach, New York, USA (G)
  • 2000: Folkwang Museum Essen (G)
  • 2000: Kunst Museum Bonn (G)
  • 2000: „Floating Cities“. kuratiert von Nina Muecke und Angelika Sommer, Haus der Kulturen der Welt, Berlin (G)
  • 2000: Kunstraum München (E)
  • 2000: «I submit! Für die Resonanz!», Galerie EIGEN+ART Berlin (E)
  • 2000: «Resonanzarchitektur», Leopold-Hoesch-Museum Düren (E)
  • 2001: „doublewatch“. Galerie EIGEN + ART, Leipzig (E)
  • 2003: „Rituale“. kuratiert von N. Muecke und A. Sommer, Akademie der Künste, Berlin (G)
  • 2003: Max-Gandolph-Bibliothek Salzburg (E)
  • 2005: „the storytellers return: romantica und cella“. kuratiert von Volkmar Billig, Kloster Altzella, Nossen (E)
  • 2006: „Kultur-Invest-Dresden“. Die Dresdner Bank im Oktogon, kuratiert von Susanne Greinke, Hochschule der Bildenden Künste Dresden (G)
  • 2006: „revision ddr/40 jahre videokunst.de“. kuratiert von Dieter Daniels und Jeannette Stoschek, Museum der Bildenden Künste Leipzig (G)
  • 2006: Max-Pechstein-Museum Zwickau (G)
  • 2007: Transmediale, Akademie der Künste, Berlin (G)
  • 2009: „Ohne uns! Kunst und alternative Kultur in Dresden vor und nach’ 89“, kuratiert von Frank Eckart, Paul Kaiser und Susanne Altmann, Dresden (G)
  • 2010: „Puzzle“, kuratiert von Julia Schäfer und Angelika Richter, Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig (G)
  • 2011: „Hab’ ich Euch nicht blendend amüsiert? Weibliche Subversionen in der späten DDR“, kuratiert von Susanne Altmann, Kunsthalle Mannheim (G)
  • 2014: „Wir werden 100“, anl. der Eröffnung des Max-Pechstein-Museums, Kunstsammlung Zwickau, Max-Pechstein-Museum Zwickau (G)
  • 2016: "Gegenstimmen", kuratiert von Christoph Tannert und Eugen Blume, Martin Gropius Bau Berlin (G)
  • 2016: Leopold-Hoesch-Museum Düren (G)
 
Filme
 
 
Öffentliche Sammlungen (Auswahl)
 
 
Händler
 
 
Kuratorische Projekte (Auswahl)
 
 
Schriften (Auswahl)
 
Monografien
Herausgaben
Beiträge (Auswahl seit 2010)
 
Bibliografie (Auswahl)
 
 
Auszeichnungen
 
 
Weblinks
 
 
Einzelnachweise
 
1
Alexia Pooth, Exhibition Politics, Die documenta und die DDR, Kerber Verlag, Bielefeld, 2024; S. 330
2 3 4
Claus Löser, Strategien der Verweigerung / Untersuchungen zum politisch-ästhetischen Gestus unangepasster filmischer Artikulationen in der Spätphase der DDR. Schriftenreihe DEFA-Stiftung, Berlin 2011, S.243-254. ISBN 978-3-00-034845-7.
5
Claus Löser, Gegenbilder – Filmische Subversion in der DDR 1976–1989 (Hrsg. mit Karin Fritzsche), Janus Press, Berlin 1996, S.56, 57-58, 123-124, 157. ISBN 3-928942-38-7.
6 7 8
Preisträger, Kunstsammlungen Zwickau. Abgerufen am 23. Juni 2021.
9
documenta X, Teilnehmende Künstler. Abgerufen am 23. Juni 2021.
10 11 12 13 14 15 16 17 18
Entkoppelte Gesellschaft, Website, Abgerufen am 23. Oktober 2021.
19 20 21 22 23
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«Overall, Milev stresses that the “policy of memory” in post-1990 Germany mostly excludes East German academics of the age cohort born between 1945 and 1975. In addition, she highlights the “devaluation of everyday culture and the cultural heritage of the GDR” as an “act of colonial violence.” Her effort to research against the grain is enabled by the Zurich University of the Arts and other institutions. It will be interesting to observe to what extent her monumental and dissident “Remembrance of Things Past” will be recognized as a significant contribution to the “policy of memory” in the German media and cultural landscape.», in: Jörg Michael Dostal, Germany's Post-Reunification Effort to Achieve National Reconciliation: Muddling Through, Routinization, and Policy Failure. International Journal of Korean Unification Studies, 28(2), 1-35, 2019, p. 13. Stand vom 24.6.2021
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Christoph Seidler, Demokratie im Stresstest: Kollusion und Marginalisierung. Eine gruppendynamische Perspektive, Auszug Vortragstext, 72. Jahrestagung der DGPT (1.-3.10.2021): Zeitdiagnosen (Online-Tagung), in: Entkoppelte Gesellschaft, Rezensionen, 10.10.2021, URL: http://entkoppelte-gesellschaft.org/wp-content/uploads/2021/10/Text_Seidler_DGPT.pdf, Stand vom 22. Oktober 2021
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Guerilla Transit, Plakat. Stand vom 24.6.2021
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Gesprächsreihe Transformation#2 mit Thomas Krüger, Yana Milev, Christoph Tannert, Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf, 22. April 2021, https://schloss-wiepersdorf.de/de/audiovisualreader/transformation-2.html, Stand vom 15. Oktober 2021
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Chantal Mouffe, Das demokratische Paradox, Turia+Kant, Wien, 2008
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Normdaten (Person): GND: 119291738 | LCCN: no2008186915 | VIAF: 68761798 |
Personendaten
NAME Milev, Yana
ALTERNATIVNAMEN Milev, Jana Elisabeth (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG Deutsche Kulturphilosophin, Kultursoziologin, Künstlerin und Kuratorin
GEBURTSORT Leipzig